Wenn die Kleinkindzeit vorbei ist und das Schutzgitter seine Aufgabe erfüllt hat, stehen Eltern oft vor der Frage: Was nun? Einfach entsorgen ist schade, denn ein hochwertiges Türschutzgitter oder Treppenschutzgitter kann noch viele Jahre seinen Dienst tun – sei es für ein weiteres Kind, als Leihgabe für Freunde oder beim Wiederverkauf. Wie Sie Ihr Schutzgitter lagern, entscheidet darüber, ob das Schutzgitter nach Monaten oder Jahren noch funktionsfähig und optisch ansprechend ist.
Ein sachgerecht gelagertes Schutzgitter behält nicht nur seine Funktionalität, sondern auch seinen Wert. Viele Eltern unterschätzen jedoch, wie wichtig die korrekte Aufbewahrung ist. Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und unsachgemäße Lagerung können selbst das beste Schutzgitter innerhalb kurzer Zeit unbrauchbar machen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihr Schutzgitter optimal lagern und dabei häufige Fehler vermeiden.
Der richtige Zeitpunkt für die Einlagerung
Die meisten Kinderärzte und Sicherheitsexperten empfehlen, Schutzgitter zu entfernen, wenn Kinder zwischen 24 und 36 Monaten alt sind. Dieser Zeitraum variiert jedoch stark je nach Entwicklungsstand des Kindes. Entscheidend ist nicht das Alter allein, sondern vielmehr die motorischen Fähigkeiten und das Verständnis für Gefahren.
Spätestens wenn Ihr Kind beginnt, über das Gitter zu klettern oder den Verschlussmechanismus selbständig zu bedienen, wird das Schutzgitter paradoxerweise selbst zur Gefahr. Ein Kind, das am Gitter hochklettert, kann stürzen und sich verletzen. Auch wenn der Nachwuchs lernt, das Gitter eigenständig zu öffnen, ist der Sicherheitszweck nicht mehr erfüllt. In beiden Fällen sollten Sie das Gitter abbauen und für eine spätere Verwendung einlagern, anstatt es vorschnell zu entsorgen.

Gründliche Vorbereitung vor der Lagerung
Bevor das Schutzgitter seinen Platz im Lager findet, ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich. Diese Investition von Zeit zahlt sich später aus, wenn Sie das Gitter wieder benötigen. Der erste und wichtigste Schritt ist eine gründliche Reinigung aller Komponenten.
Während der Nutzungszeit sammeln sich an Schutzgittern unweigerlich Staub, Fingerabdrücke, Speisereste und andere Verschmutzungen an. Diese mögen oberflächlich harmlos erscheinen, können aber während der Lagerung Schäden verursachen. Organische Rückstände können Schimmel oder Ungeziefer anziehen, während säurehaltige Substanzen Metallteile korrodieren lassen.
Beginnen Sie mit einer Oberflächenreinigung unter Verwendung eines feuchten, fusselfreien Tuchs. Bei hartnäckigeren Verschmutzungen können Sie mildes Reinigungsmittel verwenden, achten Sie jedoch darauf, alle Rückstände gründlich zu entfernen. Metallteile wie Scharniere, Schrauben und Verschlussmechanismen verdienen besondere Aufmerksamkeit.
Wischen Sie diese nach der Reinigung mit einem trockenen Tuch ab und tragen Sie bei Bedarf einen dünnen Film Korrosionsschutz* auf. Bei Holzgittern empfiehlt sich eine Behandlung mit geeignetem Holzpflegemittel, um das Material vor Austrocknung zu schützen.
Lassen Sie alle Komponenten vollständig trocknen, bevor Sie mit der Verpackung beginnen. Selbst kleinste Feuchtigkeitsreste können während der Lagerung zu Problemen führen. Sammeln Sie währenddessen alle Kleinteile – Schrauben, Dübel, Abstandshalter, Gummipuffer und Verschlussmechanismen – in einer beschrifteten Tüte. Vergessen Sie nicht die Bedienungsanleitung und eventuelle Montagehilfen. Diese Kleinteile sind oft schwer zu ersetzen und machen den Unterschied zwischen einem vollständigen und einem unvollständigen Set aus.

Optimale Lagerbedingungen schaffen
Die Wahl des richtigen Lagerortes ist entscheidend für den langfristigen Erhalt Ihres Schutzgitters*. Feuchtigkeit ist dabei der größte Feind, den es zu bekämpfen gilt. Selbst geringe Luftfeuchtigkeit kann über Monate hinweg zu Korrosion an Metallteilen führen oder bei Holzgittern Schimmelbildung begünstigen. Ideal ist eine konstante Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent.
Neben der Feuchtigkeit spielen auch Temperaturschwankungen eine wichtige Rolle. Extreme Hitze oder Kälte können Materialien verspröden lassen, während starke Temperaturschwankungen zu Ausdehnung und Zusammenziehen führen, was Verbindungen lockern kann. Ein Lagerort mit konstanten Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius ist optimal.
Geeignete Lagerorte sind trockene, gut isolierte Dachböden, trockene Keller mit guter Belüftung, Abstellkammern in der Wohnung oder klimatisierte Garagen. Vermeiden Sie dagegen feuchte Keller, ungedämmte Dachböden mit extremen Temperaturschwankungen, Schuppen ohne ausreichenden Wetterschutz oder Bereiche mit direkter Sonneneinstrahlung. UV-Strahlung kann besonders Kunststoffteile über die Zeit spröde und brüchig machen.
Der Schutz vor äußeren Einflüssen ist ebenso wichtig wie die richtige Umgebung. Staub mag harmlos erscheinen, kann aber in Verbindung mit Feuchtigkeit zu Schäden führen und die Mechanismen beeinträchtigen. Verwenden Sie daher Abdeckplanen, stabile Kartons oder spezielle Schutzhüllen. In Bereichen mit möglichem Schädlingsbefall sollten Sie zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen, da Nagetiere gerne an Kabeln oder Dichtungen knabbern.
Professionelle Lagerungstechniken
Die Art der Lagerung hängt wesentlich vom verfügbaren Platz und dem Gittertyp ab. Zusammenklappbare Schutzgitter bieten den Vorteil, dass sie platzsparend gelagert werden können. Klappen Sie das Gitter vollständig zusammen und bringen Sie alle beweglichen Teile in ihre Ruheposition. Dies schont nicht nur die Mechanismen, sondern erleichtert auch die Verpackung.
Beim Verpacken sollten Sie besondere Sorgfalt walten lassen. Wickeln Sie bewegliche Teile und empfindliche Oberflächen in weiches Material wie alte Handtücher, Luftpolsterfolie* oder Packpapier ein. Vermeiden Sie jedoch Zeitungspapier direkt auf dem Gitter, da die Druckerschwärze abfärben kann. Achten Sie darauf, dass sich Metallteile nicht gegenseitig berühren können, um Kratzer zu vermeiden.
Wenn Sie mehrere Schutzgitter lagern müssen, stapeln Sie diese niemals direkt aufeinander. Das Gewicht kann zu Verformungen führen, insbesondere bei Aluminiumgittern. Verwenden Sie stattdessen Zwischenlagen aus stabilem Karton oder Holzbrettern. Bei der vertikalen Lagerung sollten Sie darauf achten, dass die Gitter sicher stehen und nicht umfallen können.
Eine besonders schonende Methode ist die Lagerung in speziellen Gittertaschen oder selbstgebauten Holzrahmen. Diese bieten optimalen Schutz und erleichtern den Transport. Falls Sie handwerklich begabt sind, können Sie aus einfachen Holzlatten einen Rahmen bauen, in dem das Gitter sicher hängen kann, ohne dass Druckstellen entstehen.

Wartung während der Lagerung
Auch während der Lagerung benötigt Ihr Schutzgitter gelegentliche Aufmerksamkeit. Das mag übertrieben erscheinen, aber hat seinen Sinn. Eine halbjährliche Kontrolle hilft dabei, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Prüfen Sie bei dieser Gelegenheit die Luftfeuchtigkeit am Lagerort und achten Sie auf Anzeichen von Feuchtigkeit, Schimmel oder Schädlingsbefall.
Kontrollieren Sie die Verpackung auf Beschädigungen und bessern Sie diese bei Bedarf aus. Bewegen Sie bewegliche Teile gelegentlich, um ein Festsetzen der Mechanismen zu verhindern. Dies ist besonders bei Scharnieren und Verschlüssen wichtig, die über längere Zeit in einer Position verharren.
Falls Sie Anzeichen von Korrosion entdecken, handeln Sie sofort. Leichte Rostansätze können oft noch entfernt und behandelt werden, bevor größere Schäden entstehen. Bei Holzgittern achten Sie auf Verfärbungen oder Risse, die auf Feuchtigkeitsschäden hindeuten könnten.
Verschiedene Materialien richtig lagern
Jedes Material stellt unterschiedliche Anforderungen an die Lagerung. Metallgitter sind besonders anfällig für Korrosion, benötigen aber ansonsten wenig spezielle Pflege. Achten Sie darauf, dass alle Metallteile trocken sind und gegebenenfalls mit einem dünnen Ölfilm geschützt werden.
Holzgitter erfordern mehr Aufmerksamkeit. Das natürliche Material arbeitet auch während der Lagerung und kann sich verziehen oder reißen. Eine vorherige Behandlung mit Holzschutzmittel* ist daher besonders wichtig. Lagern Sie Holzgitter möglichst liegend und unterstützt, um Verformungen zu vermeiden.
Kunststoffgitter sind grundsätzlich pflegeleichter, können aber durch UV-Strahlung oder extreme Temperaturen geschädigt werden. Schützen Sie diese Gitter besonders vor direktem Sonnenlicht und lagern Sie sie in gemäßigten Temperaturbereichen.
Dokumentation und Inventur
Eine ordentliche Dokumentation erleichtert die spätere Verwendung erheblich. Fotografieren Sie das Gitter vor der Lagerung und notieren Sie wichtige Informationen wie Hersteller, Modell, Abmessungen und Zustand. Erstellen Sie eine Inventarliste aller Teile und Zubehörelemente.
Bewahren Sie die Bedienungsanleitung, Garantieunterlagen und eventuelle Ersatzteilkataloge zusammen mit dem Gitter auf. Diese Dokumente können bei einer späteren Nutzung oder beim Verkauf wertvoll sein. Notieren Sie auch das Einlagerungsdatum und führen Sie Buch über durchgeführte Wartungsarbeiten.

Häufige Lagerfehler und deren Vermeidung
Viele gut gemeinte Lagerungsversuche scheitern an vermeidbaren Fehlern. Ein häufiger Fehler ist die Lagerung in Plastiktüten oder luftdichten Behältern. Während diese vor Staub schützen, können sie Kondensation verursachen, wenn Temperaturschwankungen auftreten. Die eingeschlossene Feuchtigkeit führt dann zu den gefürchteten Korrosions- und Schimmelschäden.
Ein weiterer Fehler ist die Lagerung ohne ausreichenden Schutz vor mechanischen Einwirkungen. Gitter, die einfach in die Ecke gestellt werden, können durch herabfallende Gegenstände oder Umfallen beschädigt werden. Auch das Stapeln schwerer Gegenstände auf gelagerten Gittern führt oft zu irreparablen Verformungen.
Die Vernachlässigung der regelmäßigen Kontrolle ist ein weiterer kritischer Fehler. Probleme, die früh erkannt werden, lassen sich meist noch beheben. Wird die Lagerung hingegen über Jahre vernachlässigt, können selbst hochwertige Gitter unbrauchbar werden.
Wiederverwendung nach der Lagerung
Wenn die Zeit gekommen ist, das Schutzgitter wieder zu verwenden, sollten Sie es zunächst gründlich inspizieren. Prüfen Sie alle Verbindungen, Schrauben und Mechanismen auf ihre Funktionsfähigkeit. Testen Sie Verschlüsse und Scharniere mehrfach, um sicherzustellen, dass sie einwandfrei funktionieren.
Eine erneute Reinigung ist meist erforderlich, auch wenn das Gitter sauber eingelagert wurde. Staub und eventuelle Lagerspuren sollten vor der Montage entfernt werden. Überprüfen Sie auch die Vollständigkeit aller Kleinteile anhand Ihrer Inventarliste.
Bei der Wiedermontage sollten Sie besondere Sorgfalt walten lassen und alle Sicherheitshinweise des Herstellers beachten. Bedenken Sie, dass sich Sicherheitsstandards über die Jahre ändern können. Informieren Sie sich über aktuelle Normen und prüfen Sie, ob Ihr gelagertes Gitter noch den heutigen Anforderungen entspricht.





